Vor über 2000 Jahren legte der erste römische Kaiser Augustus die Fundamente, um aus den von Julius Cäsar unterworfenen Kelten am Rhein dauerhaft Einwohner des römischen Imperiums zu machen. In dem unter Militärverwaltung stehenden Gebiet entstanden die ersten Städte Deutschlands. Die natürlichen Ressourcen wurden in den ländlichen Regionen durch Gutshöfe und Handwerkersiedlungen erschlossen. Militäranlagen schützten wegen der nahen Grenze zum Freien Germanien die Bevölkerung.
Um sowohl Einheimischen als auch Gästen der Region
zu zeigen, welche vielfältigen und spannenden Spuren noch heute vor Ort zu
sehen sind, haben sich im nördlichen Rheinland-Pfalz sieben Museen für dieses
Projekt zusammengeschlossen. Dabei handelt es sich nicht nur um römische
Museen, sondern auch um solche mit mehreren kulturgeschichtlichen
Themenschwerpunkten.
Im Einzelnen sind das:
- Das Römische Museum Remagen, das
mitten im ehemaligen römischen Kastell gelegen, das Leben von Soldaten und
Zivilisten in der Antike zeigt. - Das Museum Roemervilla in Bad
Neuenahr-Ahrweiler, welches das Herrenhaus eines römischen Gutshofes im
Original-Grabungszustand präsentiert. - Das Heimatmuseum im Schloss Sinzig, das
in seiner römischen Abteilung Funde aus der antiken Handwerkersiedlung mit
seinen Ziegeleien und Töpfereien zeigt. - Das Stadtmuseum Andernach, das
zusätzlich zum Kastell und zur Zivilsiedlung aktuelle Funde von den Grabungen
des antiken Hafengeländes präsentieren kann. - Im Museum Boppard entsteht zurzeit
eine neue Dauerstellung, in der die spätantike Befestigungsanlage von Boppard,
die heute noch im Stadtbild gut zu erkennen ist, vorgestellt wird. - Der
Vulkanpark zeigt neben zahlreichen antiken Landschaftsdenkmälern im
Römerbergwerk Meurin ein römisches Untertage-Tuffsteinabbaugebiet und führt im
Außenbereich antike Technik vor. In der RömerWelt am Beginn des Obergermanischen
Limes in Rheinbrohl steht unter dem Motto „Erlebnis mit allen Sinnen“ das
Anfassen, Ausprobieren und Mitmachen im Vordergrund.
Die gemeinsame Homepage stellt die beteiligten Museen mit ihrem Besucherangebot vor. Sie gibt einen Überblick über die aktuellen Veranstaltungen in den Häusern und gibt hilfreiche Tipps zum Besuch. Darüber hinaus ist geplant, die Seite zur einer Informationsquelle über die provinzialrömische Zeit in den germanischen Provinzen des römischen Reiches auszubauen.Interessierte sollen sich darüber informieren können, wie das Leben vor 2000 Jahren im römischen Rheinland ausgesehen hat. Ziel ist es, Besuchern von nah und fern zu verdeutlichen, dass hier nicht leuchtturmhaft einzelne Attraktionen aus der antiken Welt zu sehen sind, sondern dass es sich um eine schon in römischer Zeit intensiv besiedelte und bewirtschaftete Region handelte, in der noch zahlreiche spannende Spuren besucht werden können. ...mehr als mit einem Tagestripp zu schaffen ist...
Foto Mitte:
In der Pressekonferenz am 20.03.2019 inder Römerwelt stellten die Vertreter von sieben Museen in der Region ihre neue
Homepage vor.
Von
links nach rechts: Rolf Plewa, Agnes Menacher, Hubertus Ritzdorf, Reiner W. Schmitz,Martin
Mertesacker, Jörg Busch, Andreas Geron, Kurt Kleemann, Frank Schröder, Ricarda
Giljohann
Foto: W. Mertens